Banat & Mehedinti / Teil 1 / Juni 2008

Fotos: Wilhelm Scherz

 

 

Oberes Bild: Weitblick gen West unterhalb  des Vf. Domogled. Am Horizont links der Bildmitte sieht man den tiefen Taleinschnitt der Donauenge von "Cazanele Mici". Das sich zur linken Seite erhebende Massiv gehört schon zu Serbien.

Der schönste Moment des Jahres - was ist das? Klar doch: Urlaub in Rumänien! Da es jedes Jahr ein neues Jahr gibt, folgen Ausflüge dieser Art natürlich prompt. Im Juni 2008 haben sich ein paar Rumänienfreunde zusammengetan und geschaut, was sie gemeinsam unternehmen können. Das Zielgebiet stand natürlich schon einige Zeit fest und jeder Mitreisende hatte so ausreichend Zeit für sich zu recherchieren. Manch ein geheimes Reiseziel liess sich so bereits im Vorfeld festmachen, während die ganz grossen Überraschungen einen  dann doch letztendlich immer erst vor Ort begegnen.  Die Bereitschaft, sich mit den Dingen vor Ort auseinanderzusetzen, statt diese immer nur nach dem eigenen Weltbild zu bewerten (wer braucht diese Einfalt schon!), war bei den Mitreisenden gegeben - ein wichtiger Parameter für die Gruppe schlechthin, um auch mit dem Kopf in Rumänien anzukommen! 

Unsere "Reisegruppe" bestand durchgehend aus erfahrenden Rumänienfreunden, von denen aber jeder über ganz andere Erfahrungen und Qualitäten verfügte: ... Entsprechend seiner früheren Art zu reisen; seiner Gabe des Bergwanderns; der Leidenschaft des Höhlenbegehens; der Geschicklichkeit beim Befahren schlechter "offizieller" Bergwege; der Gabe sich auf die hier lebenden Menschen einzulassen; dem Wissensdrang folgend, einen ganzen Tag eine Holzkirche nach der anderen zu suchen; die Leberwerte im Lot zu halten, bei dem guten rumänischen Pflaumenschnaps und dem leckeren Bier;  ... und die Gabe am Abend des jeweiligen Tages, all die Erlebnisse ins Tagebuch zu schreiben, was ehrlich gesagt niemanden von uns so richtig gelungen ist :-) ! ... Freilich, "Gruppenreisen" haben dennoch immer so einen Tatsch von Anpassung und Konfliktbewältigung und deshalb waren sich alle Mitreisenden im Vorfeld einig darüber, dass wir ein bestimmtes Zielgebiet gemeinsam anfahren, dort unser Lager aufbauen und dann die Touren ins Gelände weitgehend getrennt, jeder nach seinen Leidenschaften, Fähigkeiten und Interessen unternehmen. Dort wo Gemeinsamkeiten vorherrschten, unternahmen wir natürlich auch gemeinsame Touren zu zweit, dritt oder gar alle zusammen. Mit der hier beginnenden Foto-Serie gedenken wir (Hans, Gitta, Gudrun, Christian, Stefan, Anja und meiner Wenigkeit alias "Karpatenwilli") all jenen Rumänienfreunden, die nicht dabei sein konnten! Die Messlatte der dreiwöchigen Erlebnisse ist sehr hoch und in jedem Falle zur Nachahmung empfohlen!

Unser Zielgebiet war der Südwesten Rumäniens mit Schwerpunkt des Mehedinti-Gebirges samt Umland (siehe Karte). Natürlich gestalteten wir die An- und Abreiseroute innerhalb Rumäniens so, dass auch dort lohnenswerte Gebiete angefahren wurden. Das Banat mit seiner unglaublichen Vielfalt an Kultur und Landschaft machte uns die Wahl der Fahrroute nicht leicht. Ab Resita (Reschitz) wurde es dann richtig interessant, wir fuhren zunächst auf der -58- über Carasova (siehe Karte), kauften in Oravita auf dem kleinen  Stadtmarkt noch frisches Gemüse und "flüssige Genussmittel", genossen dabei das pulsierende Leben dieser Örtlichkeit und  setzten die Reise fort. Hinter Naidas verliessen wir die -57- und begaben uns auf bisher unbekanntes Terrain ...


 

 

Alte Dame

... in Lescovita auf dem Weg zur Feldarbeit. ... In Naidas verliessen wir auf einem recht abenteuerlichen Feldweg die gut ausgebaute Hauptstrasse um die Grenzdörfer abzufahren, welche sich entlang der Nera befinden. Ansich kann man schon vor Naidas dem Lauf der Nera folgen, aber der Strassenabschnitt bis Lescovita war wegen Bauarbeiten gesperrt. Ansonsten ist der gesamte Fahrweg bis Bazias gut befahrbar. Die Dörfer entlang der rumänisch-serbischen Grenze sind in der Regel als multi-ethnisch zu betrachten, hier leben Rumänen, Serben, Tschechen u.a. Minderheiten zusammen. Im Zentrum von Lescovita befindet sich die Kirche der serbischen Gemeinde.  

Die serbisch-orthodoxe Klosterkirche

... bei Zlatita fungiert heute nur noch als historisches Monument. Die Blütezeit des Klosters war um 1772, als das Kloster auch Verwaltungssitz der Klöster Bazias und Cusici wurde. ...

 

Serbische Frauen

... bei der Mittagspause vor der kleinen Klosterkirche bei Zlatita. Spontan wurden wir zum Mittag eingeladen und mussten einige kleine Törtchen essen! Im Hintergrund: Gudrun Pauksch und Christian Gleiniger.

Serbisch-orthodoxes Kloster

... bei Parneaura. Das Gebäude hinter der alten Kirche ist neu hergerichtet. Leider war aber kein Mensch anwesend. Hinter der Kirche befinden sich Reste alter Fundamente, daneben eine geweihte Quelle. Es war uns nicht möglich weitere Informationen über dieses Anwesen vor Ort einzuholen. In der Literatur findet man Hinweise darauf, dass dieses Kloster im 13. Jahrhundert von Sava Nemanic gegründet wurde. Die noch vorhandenen Klosterruinen stammen demnach aus dem Jahr 1757. Im Jahr 1950 verliess der letzte Mönch das Kloster. 

 

Die Donau

... nahe Bazias. Die Ufer der Donau sind hier noch weitgehend unverbaut und so bieten sich für Reisende hier traumhafte Möglichkeiten zum Campieren. 

 

Manastirea Inaltarii Domnului

Das serbisch-orthodoxe Kloster der "Himmelfahrt des Herrn" in Bazias beeindruckt allein schon durch seine Architektur. Auch hier war während unserer Anwesenheit niemand zugegen, aber immerhin einer Schautafel konnten wir Infos zur Historie des Klosters entnehmen (siehe nachfolgende Übersetzung!).

1847 wurde hier eine neue Bahnstrecke zwischen Bazias (Basiasch) und Oravita (Orawitza) eröffnet. Die 62 km lange Bahnstrecke bildete ein Verbindungsteil zwischen dem Schiffverkehr auf der Donau und dem Banater Inland. Heute sind nur noch vereinzelt Reste des altes Bahndammes auszumachen. 1871 wurde aus der Wiener Lokomotivfabrik per Schiff über die Donau die erste Dampflokomotive des Banat geliefert und hier im einstigen Hafen von Bazias entladen -> Weitere Infos dazu!

 

 

Das Kloster "Himmelfahrt des Herrn" aus Bazias

Text: Infotafel vor dem Kloster  / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

GESCHICHTLICHES DES KLOSTERS BAZIAS

Das Kloster Bazias liegt am linken Ufer der Donau, in dem Dorf mit gleichem Namen.

Der Volksmund sagt, dass es 1225 vom Heiligen Sava Nemania gegründet wurde. Er soll an dieser Stelle, wegen eines Sturmes, ausgelöst vom Winde „Cosava“, Schutz gefunden haben. Da er nicht mehr vorwärts kam, richtete er sich an den Wind, mit den serbischen Worten: „Bas Zias!“, was soviel bedeutet wie „du heulst ja“, daher der Name des Klosters den nachher auch die Ortschaft angenommen hat.

Weil es an der Grenze liegt, wurde es öfters bei kriegerischen Auseinandersetzungen niedergebrannt. Dabei gingen auch alle schriftlichen Unterlagen verloren, aus denen man genaueres über die Vergangenheit erfahren hätte können.

Berichte gibt es erst aus der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, als das Kloster in einem türkischen Register, des Bezirks Timisoara erwähnt wird.

Später erfahren wir aus den Statistiken des Kirchenbezirks Varset und Caransebes, vom 15. Januar 1757: ... Das Kloster der „Himmelfahrt des Herren“ geweiht, gehörte zuerst zum serbischen Patriarchen von Ipek, zur Zeit ist es sehr arm, hat nur 4 Häuser …

In der zweiten Hälfte des XVIII. Jh. gibt es neue Gläubige und das Kloster wird sogar von den Habsburgern unterstützt.

Das katholische Habsburg richtete sein Augenmerk auf die orthodoxen Klöster. Es wurde auch beabsichtigt die Klöster zu schließen, doch lies man davon ab, weil Unruhen befürchtet wurden. In dieser Zeit verloren mehrere Klöster ihre Selbstständigkeit, sie wurden anderen Klöstern untergeordnet.

Gemäß der „Einberufung der alten Klöster von 1775“ kamen die Klöster Bazias und Cusici im Jahre 1772 zum Kloster Zlatita. Dadurch verarmten diese Klöster erneut. Die landwirtschaftlichen Flächen dieser beiden Klöster wurden den Dörfern Zlatita und Socol zugeteilt.

Das Kloster Bazias konnte diese schwere Zeit nur Dank der Opferbereitschaft der Gläubigen überstehen. Auch kamen Pilger aus der Umgebung um vor einer wunderbringenden Ikone zu beten. Die Gebäude des Klosters bestanden hauptsächlich aus Weidengeflecht, später aus Holzbalken und wurden bei Kriegen leicht zerstört. Doch gelang es den Mönchen mit Hilfe der serbischen Bevölkerung, die sehr Gottesfürchtig war, es immer aufs Neue zu erbauen. Später wurden dauerhaftere Materialien benützt. Kaum stand 1721 der Neubau, wurde er 1723 bei einem Überfall durch die Türken erneut zerstört; wie durch ein Wunder blieb es beim nächsten Türkenkrieg 1788 unbeschadet.

Da das Kloster Zlatita, während der Revolution von 1848 zerstört wurde, flüchteten die Mönche nach Bazias. Ihr Aufenthalt dort sollte gute Früchte tragen. In der Zeit von 1855 bis 1860 wurden im Kloster Bazias umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Im Jahre 1860 wurde die Klosterkirche mit Kultobjekten ausgestattet, und im selben Jahr die Wandmalereien angebracht. Dieses bezeugt ein Text, der in slawischer Sprache auf einer Wand-Tafel steht: „Diese Kirche wurde von den akademischen Malern – Vater Jivco und Sohn Dimitrie Petrovici aus Zemun, mit Unterstützung von Morita Braer (Freskomaler) im Jahre 1860 bemalt.

Gesponsert wurden diese Arbeiten von namhaften Persönlichkeiten aus Jugoslawien, darunter auch die königliche Familie Obrenovici, die den Ikonostas gestiftet hatte.

Andere Reparaturen wuurden in den Jahren 1933 – 1936 durchgeführt, als die Gesellschaft der Werke aus Reschitza das Blech für die Dachdeckung der Kirche geschenkt hatte. Eingeleitet wurden diese Arbeiten vom Klosterprior Pantelimon Dosen und Gheorghe Malosevici, sie steuerten mit 40.000 Dinar bei. Auf ihrer Seite stand der Bischof Gheorghe Letici und noch einigen anonymen, wichtigen Persönlichkeiten aus Jugoslawien. Das serbische Patriarchat beteiligte sich mit 20.000 Dinar an den Kosten.

Die letzten Renovierungen, am Kloster Bazias wurden in den Jahren 1980 – 1982 durchgeführt – unterstütz von vielen serbischen Gläubigen aus Clisura und Poliadia.


 

 

Cabana "Apus de Soare" Bazias

Die Cabana, malerisch unmittelbar an der Donau gelegen, bietet zudem eine gute Gastronomie. Natürlich haben wir uns für ein Fischgericht entschieden! ... Die Cabana verfügt über 15 Unterkunftsplätze, unmittelbar daneben besteht die Möglichkeit zum Zelten oder etwa das Wohnmobil zu parken. Eine Nacht hier am Ufer zu verbringen ist eigentlich das absolute Muss! 

Weitere Infos:

http://apusdesoare.netcompmedia.ro/

Pestera "Gaura cu Musca"

Von Pescari kommend, verengt sich in südöstlicher Richtung das Flussbett der Donau (auch als "Klisura" bezeichnet). Gegenüber befindet sich auf serbischer Seite die Festung Golumbac. Von hier sind es noch ca. 1-2 km bis man an eine Grotte links der Strasse gelangt. Daneben rinnt Wasser über eine kleine Kaskade herab. Oberhalb der Grotte befindet sich das Portal der "Gaura cu Musca". Der Aufstieg dorthin ist mühelos zu bewältigen. Im Bild zu sehen: rechtsseits das 7 m breite und etwa 4,5 m hohe Eingangsportal; links davon der vermauerte Zugang Galeria Uscata (trockene Galerie/ ca. 40 m). Die Befestigungsanlage stammt aus dem 18. Jahrhundert, darüber befindet sich ein ca. 3 m breites Höhlenfenster. 

 

Galeria cu Apa

Folgt man dem Hauptgang nach dem Eingangsportal entlang eines kleinen Bachlaufes, so gelangt man nach ca. 35-40 m zu einem steilen Absatz. Hier kann man die ca. 3 Meter zur Galeria Liliecilor emporsteigen, in der sich grosse Guanoablagerungen befinden und gelangt nach einigen Metern wieder an einen Abstieg zur sich hier fortsetzenden Galeria cu Apa.  Hier folgt man einem ca. 40 m langen Gang mit geologisch jungen Anschwemmungen (Ablagerungen). Im weiteren Verlauf der insgesamt 254 m langen Höhle zweigt eine ca. 25 m lange Lehmgalerie ab, gezeichnet von zahlreichen Formationen. Auch der sich fortsetzende Gang der Galeria cu Apa endet an einer Stelle mit kompakten Kalzitformationen. Erste Erforschungen dieser Höhle erfolgten bereits 1875 durch J. A. Schönbauer.

 

Blick auf die Klisura

... unterhalb des Höhlenportals der Pestera Gaura cu Musca. Der weitere Verlauf der Strecke Richtung Orsova ist bis Plavisevita dünn besiedelt. Erst dann sind die Ufer zur Donau massiv mit Wochenendhäusern bebaut. Innerhalb der letzten 3-4 Jahre hat sich das Landschaftsbild hier sehr verändert. 

 

Die Bebauung 

... der Uferzonen zur Donau setzt sich schliesslich mit Unterbrechung bei "Cazanele Mari", in Dubova fort und wird erst wieder durch die Donauenge  "Cazanele  Mici" unterbrochen. Dahinter aber, entlang der Gemeinde Eselnita sind auch wieder alle Uferflächen bebaut. Im Bild zu sehen: der wohl letzte freie Zeltplatz bei Dubova kurz vor Cazanele Mici. Wir haben´s noch einmal genossen, denn auch hier wird im kommenden Jahr sicher ein Wochenendhaus stehen. Es ist zu hoffen, dass die direkten Uferzonen entlang dieser einmaligen Landschaft nicht auch ausserhalb der Gemeinden bebaut werden!

 

Wir haben Glück, 

... denn der Ponicova-Bach führte nur wenig Wasser und so standen wir vor dem Felsentor, durch welches man zum eigentlichen Portal der Pestera Gura Ponicovei gelangt, trockenen Fusses. Stefan steht andächtig vor dem Felsportal, denn dort fällt das Areal ca. 6 m in die Tiefe. Über alte Baumstämme kann man dort hinabsteigen. 

 

Pestera Gura Ponicovei

Der Hans kann seiner Gitta kaum folgen, die hat die Cheile Ponicovei bereits durchschritten steht schon ganz aufgeregt vor dem 26 Meter hohen Höhlenportal "Intrarea Galeria Ogasului Ponicova". Hier fliesst auch alles Wasser des Ponicova-Baches hinein, durchquert im Innern das ganze Massiv des Ciucaru Mare, um direkt im Wasser der Donau wieder zu Tage zu treten. 

 

Blick aus dem Innern

... der Galeria Ogasului Ponicova auf das grosse Höhlenportal, durch dessen Grösse das Tageslicht bis zu einen halben Kilometer in die Höhle eindringen kann. Im ersten Drittel dieser Galerie zweigt nach Nord die Galeria Concretiunilor, sowie nach Südost die Galeria Scarii ab, die unmittelbar mit der Sala Mare verbunden ist. Der Einstieg in diesem Abschnitt erfordert aber einige Klettererfahrung! Besser ist es, von aussen her über das Portal "Intrarea in Galeria Liliecilor" zur Sala Mare zu gelangen!

 

Trotz wenig Wasser

... durchwaten wir dann knietief einen schmalen Abschnitt der Galeria Ogasului Ponicova. Im Hinteren Abschnitt erhellt bereits das Tageslicht die Höhle, welches durch das  Portal "Intrarea prin Cazanele Dunarii" eindringt.

 

Das Wasser der Donau

... steht hier nahe des "Intrarea prin Cazanele Dunarii" bis in die Höhle hinein. Christian, Gitta und Hans stehen am Wasser und zeigen auf, welche Dimensionen die Galeria Ogasului Ponicova an dieser Stelle hat. Auch hier beträgt die Höhe der Galerie an die 26 m. Die Länge der Galeria Ogasului beträgt ca. 380-400 m und verläuft in Richtung  West - Ost. ... Erste Erwähnung findet die Höhle im Zuge geologischer Forschungen in dieser Region durch M. Munk im Jahr 1872. ... 1962-1963 erstellten erstmals St. Negrea, A. Negrea und L. Botosaneanu einen Höhlenplan. Umfasendere Forschungen erfolgten dann in den Jahren 1965-1969, sowie 1966-1967 durch I. Povara, N. Schmidt und A. Petcu. Zu dieser Zeit erfolgte die Erstellung eines kompletten Höhlenprofils. Die Gesamtlänge der Höhle beläuft sich auf 1666 m. Von Juni bis Oktober beträgt die Temperatur im Innern über 11 C° .

 

Galeria Concretiunilor

Im vorderen Drittel der Galeria Ogasului Ponicova steigt nach links (Nord) eine grosse Galerie zunächst steil an (ca. 15-20 m) und verläuft im Weiteren dann horizontal. Diese Galerie ist von Süd nach Nord/Nordwest ausgerichtet. 

 

Eine grosse Vielfalt

... an Höhlenformationen findet man in der Galeria Concretiunilor vor, angefangen von Stalaktiten, über Stalagmiten, Säulen, Gardinen, Sinterbecken, uvm. ... Zusammen mit den kleinen Nebengalerien erstreckt sich dieser obere Abschnitt der Höhle über eine geschätze Gesamtlänge von ca. 350 m. 

 

Intrarea in Galeria Liliecilor

Dieser Höhleneingang befindet sich oberhalb der Intrarea in Galeria Ogasului Ponicova. Um dorthin zu gelangen, steigt man nicht durch das Felsportal hinunter in die Cheile Ponicovei, sondern umgeht diese rechtsseits. Auf etwa gleichem Niveau erreicht man dann diesen Eingang (siehe Foto). Der Zugang führt direkt in die Galeria Liliecilor. 

 

Galeria Liliecilor

Die Höhe dieser Galerie ist schon im Eingangsbereich mit ca. 15-18 m enorm und nimmt im weiteren Verlauf noch zu. Nach ca. 200 m erreicht man den Sala Mare, der eine Gesamtlänge von 100 m und eine Höhe von bis zu 60 m erreicht. Linksseits zweigt die Galeria Scarii ab. Im hinteren Abschnitt setzt sich ca. 8-10 m höher die Galeria cu Argila fort, die aber ohne Kletterausrüstung nicht erreichbar ist. Reste einer alten Holztreppe hängen noch an der senkrechten Höhlenwand. Die hiesigen Höhlenabschnitte sind eher schmucklos und weisen keine Formationen auf. Dies findet man erst wieder in der Galeria cu Argila vor. ... Für die Begehung der Pestera Gura Ponicovei sollte man drei Stunden einplanen. Die Orientierung ist in dieser Höhle relativ einfach. 

 

Cazanele Mici

Noch einmal werfen wir einen Blick auf den malerischen Abschnitt der kleinen Donau-Enge bei Manastirea Mraconia und setzen unsere Reise über Orsova nach Baile Herculane fort. Weitere Infos über diesen Abschnitt der Donau siehe hier:

http://www.karpatenwilli.com/images/dia23.htm

http://www.karpatenwilli.com/images/dia24.htm

 


Baile Herculane (Herkulesbad)

... ein Ort dessen Bestimmung sich seit seiner Gründung zur Zeit der römischen Besatzung bis heute nicht geändert hat. Archäologische Funde belegen hinreichend die Bedeutung von Baile Herculane, in dessen Zentrum den Thermalquellen die entscheidende Rolle zukommt. Damit beginnt hier natürlich nicht die Zeit menschlicher Besiedlung, ältere Funde reichen bis 4000 Jahre zurück. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde der Ort vom römischen Kaiser Trajan etwa um 102 vor unserer Zeitrechnung gegründet. Dies belegen auch Münzfunde, auf denen Trajan Vorderseite) und Herkules abgebildet sind. Auf der Rückseite findet man zudem die Aufschrift "Herculi Conservatori". ... In der römischen Mythologie war Herkules der Schutzpatron der Thermalquellen.

Im Weiteren nun ein Abriss der Geschichte von Baile Herculane:

- nach dakisch-römischen Krieg stand das Gebiet nördlich der Donau unter der Herrschaft des römischen Kaiserreiches

- nach dem zweiten Krieg 105-106 v.u.Z.  wurde ein Grossteil Daziens zur "Dacia Augusti-Provincia" erklärt und mit entsprechender Infrastruktur versehen

- Die römische Herrschaft über die Region dauerte 165 Jahre an

- in der sich anschliessenden Zeit der Völkerwanderungen (3. Jh. bis 13.Jh.) geriet Baile Herculane in Vergessenheit, obwohl die heilende Wirkung der Wässer für die Einheimischen sicher immer eine Rolle gespielt haben

- Zwei Urkunden aus dem 16. Jh. erwähnen eine als "Heiliges Kreuz" genannte Heilquelle undweit der Severiner Festung. Eine der Urkunden stammt von Stephanus Taurinus (Verfasser des "Index Abecedarius"), die zweite vom rumänischen Humanisten Nicolaus Olahus (1493-1568), der da in seinem Werk "Hungaria" erwähnt: "Es soll unweit von Severin einen Springbrunnen geben, den die Bewohner Brunnen des Heiligen Kreuzes nennen, und dessen Wasser, wie ich es von vielen Leuten hören konnte, körperliche Gebrechen heilen soll". 

- 1689 notierte Imre Tököly in seinem Tagebuch, dass er am Abend des 24. Juli "über hohe Berge und Felsen zurückkehrte, um die berühmte Bäder zu besuchen".

- Aus der späteren Zeit der türkischen Besatzung ist keinerlei Nutzung der Bäder belegt

- der österreichisch-türkische Krieg (1716-1718 endet mit der Vertreibung der Türken aus dem Banat, das Gebiet wird als "Temescher Banat" zum Krongut erklärt und untersteht der Militärverwaltung des Wiener Hofes ...

- in den nachfolgenden Jahren kam es im Zuge von Wirtschaftsreformen zur Ansiedlung deutscher, tschechischer, italienischer und auch spanischer Kolonisten, wobei es im Gebiet um Baile Herculane in Folge zu einem Aufstand der einheimischen Bevölkerung und zur Vertreibung der Kolonisten kam (1738-1739). Verbliebene Reste einiger Siedlerhütten findet man noch heute in einem Kiefernwald oberhalb des Ortes ...

- 1724-1737 erfolgten umfassende Neukonstruktionen der Bäderanlagen unter der Leitung des Majors und Ingenieurs Adam Doxat ... erste Bauten wurden zunächst in Holzbauweise errichtet ...

- erste neu errichtete Bäder waren das "Apollo" (das "Grosse Bad"), Baia Romanilor (Römerbad) und Venera (Venus) ... zu gleicher Zeit erfolgte der Bau einer Strasse bis Baile Herculane

- 1737-1739 zerstörten einfallende türkische Truppen erneut die Bäderanlagen, die Cerna wurde im Weiteren Grenzfluss zwischen Österreich und der unter türkischer Herrschaft stehenden Walachei ...

- 1764 gab es in Herkulesbad wieder eine Kneipe, Kasernen, ein Gästehaus, eine kleine Kapelle, Stallungen, zwei kleine Bäder, Kabinett Nr. 1 und Nr. 2 (je für den zivilen und militärischen Bereich) ...

- 1768 besucht Kaiser Joseph II. die Gegend und inspiziert auch die fortschreitenden Arbeiten an den Bäderanlagen ... in einem Bericht an seine Mutter, der Kaiserin Maria Theresia, erwähnt er dabei die hier lebenden Rumänen und beschreibt diese "als die zweifellos ältesten und zahlreichsten Bewohner Transsilvaniens". ...

- 1773 analysiert der Wiener Arzt Crantz erstmals die hiesigen Wässer der Thermalquellen und veröffentlicht dies in "Analisis Term. Herculanorum Dacia Traiani", was in Folge die Quellen in ganz Europa bekannt machte ...

- 1751 erhält das Banat eine Zivilverwaltung, Herkulesbad bleibt aber ein Militärkonfinium, ... 

- 35 Dörfer im Gebiet Orsova - Mehadia - Caransebes - Marga (3510 Wirtschaften) stellten 1768-1769 das Rumänienbanater Konfiniarregiment unter der Leitung von Oberst Baron Papilla ... aus verschiedenen Gründen flohen viele Rumänen aus der Militärverwaltung und erst nach einem Besuch von Joseph II. im Jahr 1773 wurden die Flüchtlinge begnadigt und konnten in ihre Gebiete zurückkehren ...

- 1776 betrieb der Italiener Francesco Griselini, ein anerkannter Gelehrter seiner Zeit, umfassende Forschungen in dem Gebiet im Dienste des Wiener Kaiserhofes. Das Resultat seiner gesamten Forschungen zwischen 1774-1777 findet sich zusammengefasst in dem Werk "Die Geschichte des Temescher Banats", was in Wien und Venedig veröffentlicht wird und zudem als erste umfassende Geschichtsschreibung des Banats angesehen wird. ... Auch hier findet Erwähnung, dass das walachische Volk die älteste und zahlreichste Bevölkerungsgruppe des Banats darstellt ... Im Sommer 1776 hält sich Francesco Griselini 20 Tage in Baile Herculane auf und beschreibt in seinem XI. Brief die "Bäder des Herkules" mit ihren Antiquitäten, Quellen und damaligen Gebäuden. ...

- 1788-1789 erneute Zerstörung der Bäderanlagen durch einfallende Türken ... mit den abschliessenden Kampfhandlungen erfolgte die endgültige Vertreibung der Türken aus dem Banat ...

- erst gegen 1794 erfolgte der Wiederaufbau der Bäderanlagen unter Leitung des Majors Gh. Duca (Befehlshaber einer Kompanie in Mehadia) ... 

- 1801 übernahm das XIII. Rumänische Regiment die Verwaltung über Baile Herculane, ... aus dieser Zeit stammen die meisten der alten Bauwerke des Kurortes

- 1808 erfolgte der Bau einer neuen Strasse, die links der Cerna verläuft

- bis 1817 war das Heilbad unter dem Namen "Baile Mehadiei" (Mehadiaer Bäder) bekannt, dann erfolgte die Umbenennung in Baile Herculane (Herkulesbad). ...

- 1824 wurden Pavillon 3 und das grosse Wirtshaus (später abgebrannt) errichtet

- 1826 erfolgte auf dem Platz der Herkulesstatue der Bau eines Brunnens aus roten Marmor, welcher über die Munk-Quelle gespeist wurde, sowie der Bau des Hebe-Bades ...

- 1836-1838 Bau der katholischen Kapelle, des Venus- und des Herkulesbades ...

- 1846 Bau des Apollo-Bades

- 1847 Errichtung des Herkules-Denkmals, gestiftet durch Kronprinz Karl

-1853 Bau von Pavillon 4

- 1859 Neuerrichtung des Diana-Bades

- 1861 Bau von Hotel Decebal (Pavillon 2)

- 1862 wurde der Zentralpark angelegt

- 1864 Errichtung des Kasinos (Kurhaus), Umgestaltung des Hebebades, sowie Bau der überdachten steinernen Brücke im Zentrum des Kurortes ...

- 1869-1871 Bau von Hotel Traian (Pavillon 1), Bau der Gebäude für Hydrotherapie und des Zentralen Freibades ...

- vom 16.-21. September 1872 wurde in Baile Herculane der Kongress der Ärzte und Naturwissenschaftler aus Ungarn abgehalten ...

- 1873 der ungarische Staat pachtet den Kurort und übernimmt die Verwaltung ...

- 1875 der Mazedo-Rumäne Carol Tatartzi pachtet Herkulesbad, während dieser Zeit wurde die Villa Elisabeth (heutiges Kulturhaus), Pavillon 12, sowie das Beamtenhaus erbaut, zudem erfolgte der umfassende Ausbau der Kanalisation des Kurortes ...

- 1883-1885 Bau des Neptun-Bades

- 1886 Bau des Bahnhofes von Herkulesbad

- 1887 besuchte Kaiserin Elisabeth Herkulesbad, zu dieser Zeit wurde auch die Bahnlinie Timisoara-Orsova erschlossen ...

- 1888 Bau von Villa Livia (Bankvilla)

- 1894 Bau des Elektrizitätswerkes und Elektrifizierung des Kurortes

- in der Zeit von 1889-1905 wurden die Bäder von der "Temeswarer Landwirtschaftsbank" gepachtet - damit endete die Zeit neuer Investitionen und Bauten ...

- 1896 fand anlässlich der Eröffnng des Schifffahrtskanals vom Eisernen Tor in Herkulesbad ein Treffen der drei Monarchen der Anrainerstaaten statt, wovon noch eine steinmerne Gedenktafel zeugt, die sich nahe des Elektrizitätswerkes befindet. ... 

- am 1. Juni 1910 steht Baile Herculane in Folge der Vereinigung Rumäniens unter rumänischer Verwaltung ... der nach dieser Zeit eingesetzte Direktor des Heilbades Dr. Craciunescu orientierte sich darauf, in Baile Herculane künftig nicht nur saisonal (Mai - Oktober), sondern ganzjährig den Kurbetrieb aufrecht zu erhalten ...

- 1930 Modernisierung der Bäder Apollo und Hebe, sowie neue Inbetriebnahme des Bades Verena ...

- 1935 Gründung des Balneologielaboratoriums und des Institutes für Physiotherapie, ... zu gleicher Zeit begann die Erschliessung erster Wanderwege in der nahen Umgebung ...

- 1939 Errichtung des Hotels Cerna nach Plänen des Architekten Ion Precup ...

 - ab 1948 erfolgte die vollständige Verstaatlichung des Kurortes

- 1968 Bau des Hotels Hercules (520 Plätze)

- 1975 Bau des Hotel Roman (300 Plätze)

- 1977 Errichtung des Hotelökomplexes Diana (420 Plätze)

- es folgte in den weiteren Jahren der Bau eines neuen Kurortabschnittes  mit der  Bezeichnung Herkulesbad II ...

... 

Quelle: Herkulesbad / Kleiner Wegweiser ... Iancu Gogaltan, Doina Gogaltan ... Editura Sport-Turism, Bukarest 1982

... 

 

Baile Herculane / Herkulesbad

Der Kurort hat eine lang zurückreichende Geschichte, leider erfährt man darüber vor Ort sehr wenig, deswegen die obenstehenden Informationen. Das örtliche Tourismusbüro hat ein  koloriertes Faltblatt (grosser Fortschritt innerhalb der letzten Jahre!) als Gratisangebot zur Verfügung, auf dem eine eher schlechte Karte das Cernal-Tal darstellt. Dienlich sind dabei immerhin die aktuellen Wandermarkierungen. Ansonsten gibt es noch einige belanglose Prospekte in den Sprachen Rumänisch und Englisch. Deutsch-sprachige Informationen findet man hier nicht vor. Erwähnenswert ist aber die sehr nette und hilfsbereite junge Dame, die uns bei einigen Fragen dennoch behilflich war!

Die Architektur 

... des alten Kurortes stammt weitgehend aus der Zeit zwischen 1801-1888. Bis heute sind die meisten dieser Gebäude nicht oder nur halbherzig restauriert, bei einem Teil der Substanz ist momentan die Bausicherung vorherrschend. Womöglich sind zwei Gründe dafür ausschlaggebend: 1. ungeklärte Eigentumsfragen und Rückübertragungsansprüche, ... 2. künftige EU-Fördergelder. Der Ort und seine Umgebung bietet grosse Potentiale für Unternehmungen. Eine touristische Ausnutzung wäre problemlos selbst bis in den Winter hinein möglich. Zur Zeit läuft das Geschäft hier eher saisonal (bis auf den reinen Kurbetrieb). 

 

Das grosse Kapital 

... von Baile Herculane sind nicht nur seine Thermalquellen, sondern zunehmend auch die Einbettung in die wunderschöne Landschaft inmitten des Cerna-Tales, welches heute in seiner gesamten Länge zum Nationalpark erklärt wurde. Leider gibt es nur ein kleines Nationalpark-Büro im neuen Ortsteil von Baile Herculane von dem kein einziger Tourist weiss. Vielleicht ist es angeraten, ein offizielles Büro des Naturparkes mit der Touristinformation zusammenzulegen. Bei der staatlichen Forstbehörde erhält man ebenfalls keinerlei Informationen über die grossen Naturpotentiale des Naturparkes.  Was bleibt, wäre noch die offizielle Webseite der Stadt Baile Herculane u.a. Anbieter:

http://primaria.baile-herculane.ro/index.htm

http://www.herculane.ro/

http://www.baile-herculane.ro/

Die vielen gusseisernen Bauten

... in Baile Herculane (Brücken, Geländer, Pavillons, u.a.) wurden mit grosser Kunstfertigkeit  zumeist in den metallurgischen Betrieben von Resita (Reschitz) gefertigt. 

 

Pensiunea Casa Lorabella

Die Pension, im unteren alten Stadtteil von Baile Herculane unmittelbar an der Cerna gelegen, beherbergt auch eine gute Gastronomie. Ein besonderes Schmankerl: die Pension verfügt auch über ein kleines Badebecken, welches mit Termalwasser gespeist wird. Der Christian Gleiniger und meine Wenigkeit haben sich schlichtweg damit begnügt, hier ausgiebig zu speisen. Allein der traumhafte Platz unmittelbar an der Cerna war es uns Wert! Weitere deutsch-sprachige Infos zur Pension:

http://www.casa-lorabella.de

http://www.baile-herculane.ro/lorabella/index.htm

 

Crucea Alba

Das Weisse Kreuz befindet sich in einer Höhe von 529 Meter. Wer von Baile Herculane, ausgehend bei einer Höhe von 160 m hier hinaufsteigt, wird mit traumhaften Ausblicken auf den Kurort und das umliegende Bergland belohnt! Damit aber nicht genug, denn hier setzt sich ein markierter Wanderweg fort bis hinauf auf den "Hausberg" von Baile Herculane, den Vf. Domogled (1105 m). 

Blick auf den alten Ortsteil 

... von Baile Herculane. Dahinter erhebt sich mit 599 m der Vf. Ciorici (Muntii Cernei). Aufstieg von Baile Herculane bis Crucea Alba je nach Kondition 1-2 Stunden. 

 

Pestera de sub Sarban

Die Höhle liegt in einer Höhe von 750 m und hat eine Gesamtlänge von 86 m, welche bis zur Hälfte leicht begehbar ist. Im hinteren Bereich verengt sich das Gangprofil zunehmend. Vom Weissen Kreuz aus erreicht man die Höhle über einen steil ansteigenden Waldpfad in ca. 45 Minuten. 

 

Aufstieg 

... zum Vf. Domogled. Das felsige Areal oberhalb der Pestera sub Sarban ist übersichtlich und gut zu bewandern. Erst im oberen Abschnitt befindet sich ein steiler Absatz von ca. 3 m, den es mit leichter Kletterei zu überwinden gilt. 

 

Traumhafte Flora

... finden wir auf den Höhen des Domogled vor. Der eigentliche Gipfel befindet sich erst hinter einer weiteren Senke (siehe Bildhintergrund), der aber in ca. 35 min. zu erreichen ist. Für die Gesamtaufstiegszeit sollte man 3-4 Stunden als Minimum planen.

 

Geschafft!

Blick vom Vf. Domogled gen Nord mit Blick auf die Höhen der Rudina Mare und des Suscu (1198 m). Ein Blick auf die Karte verrät, dass der Domogled zu den eher kleineren Gipfeln des Mehedinti-Gebirges zählt. Die Höhe der Gipfel nimmt stetig Richtung Nord-Osten zu. Höchster Gipfel ist der Vf. lui Stan mit 1466 m. Aber darüber wird erst in Kürze berichtet! 

 

Blick vom Vf. Domogled

... gen West. Hier befindet sich eine weitere Auf- oder Abstiegsroute von bzw. nach Baile Herculane. Wer dem Bergwandern nicht so ganz kundig ist, kann hier den leichteren Weg über Cheile Prolazului wählen.  

 

Abstieg vom Vf. Domogled

... über Cheile Prolazului nach Herkulesbad. Unterhalb der Bildmitte sieht man bereits die oberen Klippen der Prolaz-Schlucht. ...

 

Gespenst im Rücken!

Wer durch die Cheile Prolazului  (Cheile Feregari) absteigt, sollte inmitten der Schlucht auch einmal zurückschauen. Aber bitte nicht erschrecken, denn zwei riesige Augen schauen einen an! 

 

Die Cheile Prolazului

... erscheint auf neueren Karten auch unter der Bezeichnung "Cheile Feregari". ... Im Bild zu sehen: die Schlucht vom unteren Zugang her. Die Länge der Schlucht beträgt etwa 1 km. Vom unteren Ausgang der Schlucht sind es noch ca. 20 min. bis zu den ersten Häusern von Baile Herculane. Die Abstiegszeit vom Vf. Domogled beträgt etwa 2 Stunden. Für den Aufstieg sollte man über diesen Abschnitt etwa 3-5 Stunden planen. Der Aufstieg ist selbst für unerfahrene Bergwanderer geeignet! Grundsätzlich gilt für alle Routen hinauf zum Domogled: ausreichend Getränke mitzunehmen, es gibt hier kein Wasser! Einzige Ausnahme: Geht man bei Crucea Alba weiter den Pfad in der Valea Jelarau (Cheile Jelaraului) leicht talaufwärts (Markierung "blaues Band"), so gelangt man nach ca. 40 min. an eine Quelle, die sich nahe eines kleinen Pavillons befindet.

 

Die Thermalquellen

... in und um Baile Herculane sind zahlreich und von ganz unterschiedlicher Zusammensetzung. Allein im direkten Stadtgebiet gibt es an die 19 natürlichen Thermen. Einer alten Statistik nach stossen allein diese Quellen 36 l/sek. aus. Zu den natürlichen Quellen kommen noch 9 durch Bohrungen  erschlossene Thermalquellen, welche etwa 30 l/sek. fördern. Zu verdanken sind die Thermalquellen den geologischen  Verwerfungen und dem Karstrelief. Hier kann das Wasser bis tief in die Erde eindringen, wo es durch die dort vorherrschenden Temperaturen entsprechend erwärmt wird. ... Auch ausserhalb von Baile Herculane gibt es einige Thermalquellen, wie etwa die Quellen von Sapte Izvoare, 5 km oberhalb des Ortes im Cerna-Tal gelegen. Auch das hier befindliche grosse Freibad wird von einer dieser Quellen gespeist. Zudem gibt es hier die bekannte Badegrotte direkt unter der Strasse gelegen, als auch die angelegten Badebecken direkt neben der Cerna (im Bild). Eine der Quellen wurde von einem Bassin überbaut und wird über ein Rohr abgeleitet bis hinunter nach Baile Herculane. ...

 

Unser Nachtlager

... auf dem Zeltplatz bei Sapte Izvoare. Wer hier nahe den Thermalquellen übernachtet, sollte sich in der Saison generell auf "unterhaltsame" Nächte einstellen. Besonders zu den Wochenenden reisen viele Menschen aus den umliegenden Städten an. Wer es ruhiger wünscht, dem sind höher gelegene Zeltplätze empfohlen. Der Platz "Camping International din Sapte Izvoare" bietet nicht einen Standard, wie ihn westliche Campingplätze bieten, und auch die weiter oben im Cerna-Tal gelegenen Campingplätze bestehen eher aus einfachen Bergwiesen, die durch die Bauern der Gegend für ein kleines Entgeld  angeboten werden. Bis auf einem Toilettenhäuschen, gibt es dort keinerlei Infrastruktur. Für uns, die eher die Abgeschiedenheit lieben, sind diese Plätze natürlich das Ideal! 

 

Eine Tagestour

... in die Muntii Cernei. Natürlich lohnt es nicht nur den Domogled zu besteigen, auch der gegenüber liegende Gebirgszug hat schöne Wanderwege zu bieten. Christian Gleiniger und meine Wenigkeit machen sich auf, den Kamm des Cerna-Gebirges zwischen Sapte Izvoare und Baile Herculane zu bewandern: ... Hinter dem Freibad geht es über eine Brücke. Das erste Grundstück linksseits überqueren wir und finden am beginnenden Berghang unseren Pfad mit der Markierung "rotes Kreuz". Der Pfad folgt ein kurzes Stück der Cerna talwärts und steigt dann steil bergan. Nach zwei Dritteln des Aufstiegs finden wir einen nach links abzweigenden Pfad und folgen diesem zunächst aus reiner Neugier. Wir gelangen an einen alten kleinen Burgturm mit loser Vermauerung. Foto: Christian steht zum Grössenvergleich auf der kleinen Ruine über die es keinerlei Informationen gibt. Möglicherweise stammt der Turm aus der Zeit der hier ansässigen Dakischen Bevölkerung. Im nahen Donauraum gibt es zahlreiche Ruinen und Fundamente einstiger dakischer Wehranlagen. Nicht ohne Grund befindet sich hier der kleine Wachturm, denn die Ausblicke auf das Cerna-Tal sind zu beiden Seiten grandios!

 

Blick auf das Cerna-Tal 

... über Sapte Izvoare nahe der kleinen Ruine. Wir schauen talwärts gen Südwest.

 

Blick gen Nordost

... vor der kleinen Festungsruine. Im Tal sieht man den Stausee "Lacul de acumulare Cerna". Dieser Stausee befindet sich unmittelbar hinter Sapte Izvoare ca. 1 km talhochwärts. ... Wir setzen indes unseren Aufstieg über die Markierung "rotes Kreuz" fort und gelangen an einen Pass bei Culmea Mare. Hier führt der Pfad "rotes Kreuz" über den Kamm des Cerna-Gebirges hinweg und steigt wieder ab in die Valea Bolvasnita. ... Wir bleiben hier auf dem Kamm und folgen diesem Richtung Südwest. Da die Weidewirtschaft hier wie andern Orts rapide zurückgeht, wird es zunehmend schwerer, die alten Pfade auf den grasbewachsenen Kammabschnitten auszumachen. 

 

Auf dem Kamm 

... der Muntii Cernei bei Poiana cu Peri. ... Wir folgen weiter der Markierung "rotes Band". Diese Markierung beginnt nahe des Bahnhofs von Baile Herkulane und folgt den ineinander übergehenden Bergkämmen der Gebirge Cerna - Godeanu - Retezatul Mic. ...

 

Weitblicke bei Poiana cu Peri

Gegenüber dem Cerna-Tal befindet sich das Tal der Bolvasnita. Hier schliesst sich ein weitläufiges Hügelland mit vielen kleinen Dorfgemeinden und isoliert gelegenen Höfen an. Dazu aber später mehr! 

 

Eine Sommerwirtschaftshütte

... bei Poiana cu Peri. Fast alle Hütten hier oben werden in der typischen Bauweise aus losen Kalkstein geschichtet. Die Menschen, welche die Hütten bewirtschaften und zudem im Sommer hier oben ihre Schafe hüten, kommen fast alle aus den nordwestlichen Tälern. ...

 

Blick aus einem kleinen Pavillon 

... nahe Og. Munk. Bei Culmea Mohornicului verlassen wir den Kammweg mit der Markierung "rotes Band" und steigen ab in Richtung Baile Herculane. Dabei stossen wir auf den Pavillon. Man hat schöne Ausblicke auf den alten Kurort  (Bildmitte unten), sowie die neuen Ortsteile von Baile Herculane (rechts im Bild). Links oben im Bild erhebt sich der  Hausberg von Baile Herculane, der Vf. Domogled (1105 m). 

 

Blick auf die Valea Cernei 

... gen Nordost über Baile Herculane. ... So langsam wurde es Zeit für uns, auch die Schönheiten dieser Gegend zu erkunden. 

Siehe Teil 2 der Reisereportage!

 

 


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